Medan – Ankommen in Sumatras Metropole Medan

Medan – Ankommen in Sumatras Metropole Medan

Hast du dich schon einmal gefragt, wie du in einer riesigen Stadt in einem fernen Land überhaupt klarkommst? Wie findest du den richtigen Weg in Sumatras Metropole Medan? Wie kannst du kommunizieren? Vielleicht hilft dir der Blogeintrag dabei, deine ersten Schritte in einem exotischen Land und in einer Stadt wie Medan zu planen.

Vom Flughafen Kualanamu in Sumatras Metropole Medan

Kaum aus dem Flughafengebäude draußen, war da erstmal – nichts – allgemeine Ratlosigkeit. Der Flughafen von Medan liegt nämlich ein paar Kilometer außerhalb der Metropole. Ich hatte keine Ahnung, wie wir vom Flughafen in die Stadt Medan kommen sollten. Im Reiseführer* stand dazu, dass es verschiedene Buslinien in die Stadt gibt. Es blieb also nichts anderes übrig, als mit Händen und Füßen nach der richtigen Richtung zu fragen und irgendwie in den passenden Bus einzusteigen. Was sofort auffiel, war die Kommunikationsbereitschaft der Menschen. Mit ein bisschen Englisch und dem Namen der Station wo es hingehen sollte, war relativ schnell ein Bus ausfindig gemacht.

Ohne zu wissen wie bezahlt wird und wie viel das kostet (das war in der Situation mein unangenehmster Gedanke) quetschten wir uns auf einen rostigen Sitz. Auf Nachfragen, wie die Bezahlung abläuft, schaute mich der Begleitfahrer nur ungläubig an (wahrscheinlich konnte er überhaupt nicht verstehen was ich von ihm wollte). Nach ein paar Minuten auf dem Weg in die Stadt Medan hielt der Bus dann kurz an. Der Begleiter fing an, je nach Endstation Scheine einzusammeln. So bezahlt man also im Bus!

Indonesiens Verkehr ist speziell

Über den Verkehr in Sumatras Metropole Medan konnte ich nur staunen. Alle fahren so wild und ohne Regeln durcheinander! Bei dem Fahrstil wäre ich in Deutschland sofort wieder aus dem Bus ausgestiegen und hätte daran gezweifelt, dass der Fahrer jemals zuvor in einem Fahrzeug gesessen ist. Zu dem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, dass mir die richtig schlimmen Fahrten erst noch bevorstanden. Ich wunderte mich, dass bei dem ganzen Chaos anscheinend trotzdem keine Unfälle passierten. Auf dem relativ kurzen Weg in die Innenstadt von Medan fand ich aber schnell heraus, dass sehr wohl Unfälle passieren! Gleich zwei Unfälle und ein – mal leiseres, mal lauteres, aber konstantes – Sirenengeräusch belehrten mich eines Besseren.

Vorräte und wichtige Erledigungen

Medan – was für ein Moloch! So viele Menschen, so viele Roller, so viel Rauch und leider auch Müll überall. Wirklich keine schöne Stadt. Hier galt es jetzt sich zurechtzufinden. An der Haltestation in Medan waren die Prioritäten klar:

 

  1. Wasser und Reiseproviant aufstocken
  2. SIM-Karte kaufen
  3. Essen auftreiben

Eine SIM-Karte ist ABSOLUT wichtig! Besorge dir sobald wie möglich eine Karte. Ohne mobilen Internetzugang und eine Möglichkeit zu telefonieren wirst du nicht weit kommen. Zur Netzabdeckung kann ich dir nur sagen, dass Indonesien flächendeckend besseres mobiles Internet hat als Deutschland.

Mann am Strassenrand vor einem Laden

Direkt neben der Haltestelle befand sich eine Shopping-Mall. Das sah vielversprechend aus! Von der drückend feuchten Luft um die 30°C ging es jetzt wieder in einen Supermarkt, der gefühlt nahe an den Gefrierpunkt klimatisiert worden war. So viele Lebensmittel, die ich noch nie gesehen hatte! Sicherheitshalber kaufte ich dann Bananen und Kekse – die kannte ich wenigstens. Checkpoint 1 erreicht. Das zweite war die SIM-Karte. In einem kleinen Laden in der Mall war es relativ leicht eine SIM-Karte zu kaufen. Während die Dokumente am Schalter fertiggestellt wurden, musste ich zwischenzeitlich dringend auf die Toilette. Dort fand ich natürlich kein WC, wie ich es aus Deutschland kannte. Ein Loch im Boden und ein Wasserschlauch. Das war alles. Dass das so sein würde, war mir zuvor natürlich klar. Trotzdem war der erste Toilettengang in Indonesien äußerst seltsam…

Was soll ich nur essen?

Langsam stellte sich auch der Hunger ein. Also ab über die Straße und in irgendein Lokal. So einfach war es leider auch wieder nicht! Die erste Straßenüberquerung war eine Katastrophe. Nach ungefähr 5 Minuten Wartezeit war es im Laufschritt endlich möglich eine Hauptstraße in Medan mit deutschem Sicherheitsgefühl zu überqueren.

Die Straßen in einer Metropole wie Medan überquerst du am besten mit einem kurzen Stoßgebet. Geh dann langsam, aber bestimmt auf die Straße, wenn nicht gerade ein LKW anrollt. Strecke eine Hand in Richtung Verkehr, das signalisiert den Rollerfahrern, dass du die Straße überqueren willst und sie ausweichen müssen. Bleib auf keinen Fall stehen! Mach dir keine Sorgen, der Verkehr „fließt“ um dich herum.

Gasse mit Menschen und Läden in Medan

Auf der anderen Seite angekommen war ich der Meinung, dass der Fußweg viel spannender ist. Wir wurden etwa 100 Mal aufgefordert bei irgendeinem Becak (Motorradtaxi) einzusteigen, aber gehen erschien mir momentan einfacher. Wie sich herausstellte, führte der Weg viel zu weit durch ein sehr ungemütliches Viertel. Nicht nur fehlende Abschnitte im Fußweg, die den Blick auf die darunterliegende Kanalisation freigaben, luden wenig zum Verweilen ein.

Nach viel Herumfragen bei herumstehenden Becak-Fahrern fanden wir den Weg in ein China-Restaurant. Ein China-Restaurant sollte es nicht deshalb sein, weil ich den indonesischen Lokalen gegenüber ein Kulturverweigerer bin. Andere Lokale hatten gegen Ende des muslimischen Fastenbrechens „Idul Fitri“ geschlossen.

Das Essen im Lokal war an sich nicht schlecht, aber der ständige Wechsel von heiß-feuchter Luft zu vollklimatisierten Räumen hatte meiner Verdauung gar nicht gutgetan. Das merkte ich jetzt. Na super – am ersten Tag in Medan hatte mich schon „Magen-Darm“ in den Griff bekommen.

Bereite dich auch auf medizinische Zwischenfälle auf deiner Reise vor! Du musst dir nicht vornehmen schlimme Krankheiten zu kurieren, aber denk daran dir eine vernünftige Reiseapotheke mitzunehmen!

Raus aus Sumatras Metropole Medan!

Mittlerweile hatte uns Sumatras Metropole Medan schon so überfordert, dass der ursprüngliche Plan, erst am Abend nach Kutacane aufzubrechen, verworfen wurde. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich etwa 30 Stunden nicht geschlafen, einen Jetlag und fühlte mich krank. Es gab keinen Grund noch länger hier zu bleiben. Die Unterkunft zu erreichen war jetzt das wichtigste Ziel.

Genau als es dringend nötig war, bog ein Opelet (Minibus) um die Ecke, das den Busbahnhof ansteuerte. Das war die erste Situation, in der genau dann etwas eintraf, wenn es wichtig war. So etwas sollte auf der Reise noch viel öfter passieren. Für 30.000 Rupiah und unter den neugierigen Blicken der Einheimischen zwängte ich mich in das Innere des Buses. Am Busbahnhof stieg ich in das Shuttle nach Kutacane um. In das kleine Fahrzeug von etwa der Größe eines VW-Busses quetschten sich 12 Personen. Als alle zugestiegen waren, wurde noch ein Motorrad auf das Dach geschnallt, worauf sich das Dach ein wenig absenkte.

Voller Kleinbus mit Menschen in Medan

Endlich fuhr der Bus in Richtung Unterkunft! Die Fahrt hinaus aus der Metropole Medan glich aber einem Höllenritt. Das muss ich genauer erklären:

Die ganze hintere Bank war eine einzige Musikbox, aus der permanent (etwa 7-8 Stunden, so lange die Fahrt dauerte) indonesischer Techno dröhnte. Das kann man sich als eine Mischung aus japanischem Gesang, sehr viel Beat und Synthesizer vorstellen.

Der Fahrer war mit Abstand die größte Verkehrsgefahr, die ich bisher in meinem Leben erlebt hatte. Im Dunkeln überholte er wild hupend Fahrzeuge mit viel zu Hoher Geschwindigkeit. Egal on Gegenverkehr in Sicht war. Im Zweifel musste der Gegenverkehr bremsen oder ausweichen.

Und dann war da noch mein Verdauungsproblem, das mich inzwischen sehr plagte.

An einer kleinen Raststätte hielt der Bus an und der Fahrer holte sich etwas zu essen. Es ist ganz normal, dass irgendwann einfach eine Pause eingelegt wird und jeder aussteigen kann, solange bis der Fahrer wieder einsteigt. Die Gelegenheit musste ich nutzen, um auf die Toilette zu gehen. Diese stellte sich leider als nicht mehr als ein Plumpsklo und eine Schöpfkelle mit Wasser heraus. Das Schlimmste also gleich am ersten Tag…

Vieles in diesem Artikel liest sich sehr fatalistisch. Die Erinnerungen an den Tag der Ankunft sind von Überforderung und Übermüdung gezeichnet. Mach dir aber keine Sorgen! Zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch nichts von Indonesiens grandioser Schönheit und den tollen Menschen in dem Land gesehen. Eine Rucksackreise in Indonesien ist ein Abenteuer, auf das man sich einfach einlassen muss!

Endspurt nach unendlich langer Fart

Als sich der Bus wieder in Bewegung setzte, war ich trotz all den widrigen Umständen so müde (inzwischen war ich knapp 34 Stunden wach), dass ich einfach tief einschlief. Als ich wieder aufwachte, fiel mir auf, dass die Unterkunft nicht in Kutacane, sondern in Ketambe sein sollte (ca. 30 km weiter nördlich von Kutacane). Nach mehreren Kontaktversuchen zu unserer Unterkunft konnte ich schließlich per Email klären, dass wir am Busbahnhof abgeholt werden würden. Zufälligerweise war unser Gastgeber an diesem Abend bei einem Freund in Kutacane und bot an, uns mitzunehmen.

In strömendem Regen kamen wir dann am falschen Busbahnhof in Kutacane an. Das fanden wir allerdings erst durch die Einheimischen nach ein paar ausgetauschten Gesten und einer wirren Sprachmischung heraus. Zum Glück konnte ein Einheimischer unserem Gastgeber am Telefon unseren momentanen Standort mitteilen, sonst wären wir noch die ganze Nacht dort gestanden. Es stellte sich heraus, dass neben uns noch drei Niederländerinnen zur selben Unterkunft wollten. So konnten wir gleich gemeinsam als Gruppe nach Ketambe fahren.

Nach etwa einer weiteren Stunde Fahrt winkte endlich das erste Bett in Indonesien mit einer verlockenden Portion Schlaf.

Mein persönlicher Tipp und Fazit aus dem ersten Tag in Sumatras Metropole Medan: Keine Panik! Klar musst du dich anstrengen und alles tun, damit du an dein Ziel kommst. Aber das „Schicksal“ wird dir dabei helfen! Die Menschen in Indonesien sind sehr hilfsbereit und unglaublich gut vernetzt. Das kannst du nutzen, um an dein Ziel zu kommen. Geh die Sache ruhig an und vertraue darauf, dass im richtigen Moment das Richtige passiert, dann wird auch alles klappen!

Der Nächste Eintrag führt dich direkt führ mehrere Tage in den Dschungel Sumatras!

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Start der Reise von München nach Medan

Start der Reise von München nach Medan

Von München nach Zürich

Da stand ich nun am Flughafen in München. Aufgeregt, unausgeschlafen und mit gespannter Erwartung auf die Reise nach Indonesien. So wird es dir auf deiner Reise nach Indonesien bestimmt auch ergehen!

Der erste Flug ging in die Schweiz, nach Zürich. Bei perfektem Wetter war der Blick aus dem Fenster selbst schon fast wie Urlaub. Die Berge zogen mit ihren schneebedeckten Gipfeln und glasklarer Sicht unter dem Flugzeug vorbei und kaum war die Reisehöhe erreicht, setzte das Flugzeug schon wieder zur Landung an.

 

Reisen ist für mich nicht gleichzusetzen mit Urlaub! Auf einer Reise erlebst du aktiv im Gegensatz zum Urlaub, bei dem du dich nur berieseln lässt.

Vom Züricher Flughafen zur Reise nach Indonesien

Am Terminal angekommen konnte ich ihn schon von weitem sehen: Den großen, mächtigen Airbus A380 der Singapore Airlines. Dieses Metallmonster sollte mich nun also in ein fernes Land bringen, von dem ich seit Monaten mit Blogs, Reiseführern* und YouTube-Videos versucht habe einen Eindruck zu gewinnen? Ja! Auf ins Abenteuer!

Schon zu Beginn des Fluges wurde deutlich, dass es uns hier an Bord an nichts fehlen wird. Singapore Airlines legte wirklich einen unglaublich guten Service an den Tag. Während des gesamten Flugs bekamen alle Passagiere mehrmals Mahlzeiten, Snacks, jederzeit Getränke, Decken und Toilettenartikel zur Verfügung gestellt. Auch mit dem Entertainmentprogramm konnte man nur zufrieden sein.

So „verflogen“ die Stunden geradezu und der Blick aus dem Bullauge gab nun einen Blick auf trockene Steppen und Wüstenlandschaften frei. Auf dem Bordcomputer war die Route live zu verfolgen und zeigte gerade irgendwo in der Nähe von Bagdad an. Bagdad – nie hätte ich damit gerechnet einmal in die Nähe dieses Fleckchens Erde zu kommen.

 

Tomatensaft und Snacks bei Singapore Airlines
Luftbild über der Landschaft von Bagdad

Es ist ein komisches Gefühl, wenn auf einmal die Einschätzung der normalen Tageszeit komplett dahin ist. Bei dem langen Flug nach Osten verschiebt sich die Tagesdauer um mehrere Stunden, sodass man in Singapur der berliner Zeit um 6 Stunden voraus ist.

Zufällig hatte ich das Fenster gerade nicht verdunkelt, als das Flugzeug über die Vereinigten Arabischen Emirate flog. Um zu wissen, dass wir gerade die Emirate passierten, musste ich nicht auf der Karte nachschauen, denn „Die Palme“ war in der untergehenden Sonne deutlich zu erkennen! Siehst du sie auch?

Was du alles in Dubai erleben kannst, erfährst du übrigens auf diesem Blog:

Luftaufnahme Palme von Dubai bei Sonnenuntergang

Langsam aber sicher gestaltete sich der Flug zäh. In den vielen Nachtstunden konnte ich nur 2-3 Stunden richtig schlafen, dann war es wieder zu kalt, zu unbequem oder zu aufregend.

Im Morgengrauen zeichneten sich dann die Lichter vom Hafen von Singapur im Nebel ab. Nach einer halben Stunde Anflug war es dann geschafft: Landung erfolgreich!

Das Erste, was mir beim Aussteigen aus dem Flieger in den Tunnel auffiel war ein kleiner Spalt in der Brücke. Ein feuchtwarmer Luftstrom drückte sich durch den Schlitz und gab einen tropischen Vorgeschmack auf die Reise nach Indonesien.

Im restlichen Flughafen war abseits der vielen Ausstellungen und Attraktionen, die sich Singapur hat einfallen lassen, nichts mehr von hoher Luftfeuchtigkeit und Temperatur zu spüren – alles stark klimatisiert.

Jetzt galt es den nächsten Anschlussflug für die Reise nach Indonesien zu finden. Dieser sollte nicht, wie die meisten Flüge in die Hauptstadt Jakarta (Java) führen, sondern nach Medan (Sumatra).

Luftaufnahme Flug von Singapur nach Medan

Genug Platz, hin- oder her: Die Landung war sicher und wohlbehalten. Nun betrat ich zum ersten Mal indonesischen Boden – total übermüdet, erschöpft, hungrig. Aufregend!

Die Flüge aus Europa nach Singapur klappen sehr gut, informiere dich vorher genau, welchen Zielflughafen du für deine Reise nach Indonesien auswählen willst und plane dementsprechend. Ich hatte mit Singapore Airlines nur gute Erfahrungen und kann dir die Linie absolut empfehlen!

Wie müde man sein muss um unter den schlimmsten Umständen trotzdem Schlaf zu finden, erfahrt ihr im nächsten Blogeintrag.

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