Rollertour auf Samosir – Umrundung der Kraterinsel

Rollertour auf Samosir – Umrundung der Kraterinsel

Besonderen Charme hat es, eine Rollertour auf Samosir in Angriff zu nehmen und die Insel direkt zu umrunden. Roller mit 125 ccm kannst du dir praktisch an jeder Ecke oder an den Guesthouses für kleines Geld ausleihen. Damit steht deiner Rollertour nichts mehr im Weg!

Am Morgen packten wir unsere Jacken, Proviant und Schwimmausrüstung in das Helmfach und starteten zur Rollertour auf Samosir los. Am Vortag hatte ich bereits einige Fotos von dem Roller geschossen, um gegen mögliche Schadensersatzforderungen Beweise zu haben. Im Nachhinein wäre das nicht nötig gewesen, aber ich wollte auf Nummer sicher gehen, dass die Rollertour nicht noch ein Nachspiel hat.

Kümmere dich vor deiner Reise darum, einen internationalen Führerschein zu beantragen! Wenn du einen Autoführerschein besitzt, kannst du das sehr einfach über deine Zulassungsstelle machen.

Bereits nach wenigen Kilometern Strecke hielt ich mehrfach an, weil es so viel zu sehen und auf Fotos festzuhalten gab. Wunderschön verzierte alte Batak-Häuser und Ausblicke auf den Toba-See verzögerten die Tour.

1. Einsame Strände mit dem Roller erreichen

Wenn du abgelegene Ufer suchst, dann wirst du auf einer Rollertour auf Samosir auf jeden Fall fündig! Der Zugang zum Ufer ist manchmal nicht ganz einfach, aber es gibt immer eine Nebenstraße, die dich ans Wasser führt.

Auf Samosir hast du den Vorteil, dass das Ufer nicht so zugemüllt ist wie an der Küste. Das Müllproblem ist in Indonesien leider gravierend und zerstört oft das wunderschöne Landschaftsbild. Ein weiterer Vorteil als Badegast auf Samosir ist natürlich, dass du dir wegen Salzwasser keine Gedanken machen musst.

Neben den abgelegenen, einsamen Stränden gibt es auch noch öffentliche Badestrände. Zum Beispiel in der Nähe von Huta Bolon (nicht das Freilichtmuseum) der Parbaba Beach. Diesen Badestrand erreichten wir ca. nach den ersten 30 km der Rollertour.

Blick auf den Toba See von Hügel
Toba See vom Wasser aus

Achte bei deinem Badeaufenthalt auf die lokalen Gepflogenheiten! Leider bedeutet das, dass vor Allem Frauen darauf achten müssen, nicht zu freizügig aufzutreten und im Zweifel etwas mehr Kleidung anbehalten sollten.

2. Lokale Produkte direkt am Straßenrand

Bei der Rollertour auf Samosir werden dir mit Sicherheit die großen Planen am Straßenrand auffallen, auf denen verschiedene Früchte und Gewürze zum Trocknen ausgelegt werden. Meistens findest du Reis oder Mais. Manchmal versorgen sich die Hühner ganz frech direkt selbst an der ausgebreiteten Ernte.

Eine besondere Spezialität bildet der Gewürzanbau und im Besonderen der Anbau von Nelken. Diese werden auch direkt am Straßenrand getrocknet und bieten den Einheimischen eine gute zusätzliche Einnahmequelle. Vergiss nicht, ab und zu auf deiner Rollertour anzuhalten und dir die Dinge aus der Nähe anzuschauen, es lohnt sich!

Getrocknete Nelken auf blauer Plane

Manchmal kommst du dabei direkt mit Einheimischen ins Gespräch und kannst direkt Waren einkaufen. So war es auch bei mir. An der Straße stand ein Schild mit dem Kilogrammpreis für frische Mangos. Ich hielt an und läutete eine kleine Klingel. Sichtlich aufgeregt kam ein junges Mädchen aus der nebenstehenden Hütte und verkaufte mir eine gute Handvoll.

Solche Mangos hatte ich noch nie gesehen! Die Mangos stammten direkt von einem riesigen Baum aus dem Garten. Viel kleiner als die hochgezüchteten, perfekten Supermarktfrüchte, fleckig und mit Dellen waren die Mangos. Später fand ich heraus, dass ein paar davon auch Würmer im Kern hatten. Geschmacklich waren sie aber unglaublich gut! Ich wunderte mich darüber, wie wenig ich mir jemals darüber Gedanken gemacht hatte, wie Mangos wohl in der „freien Wildbahn“ wachsen und aussehen. Mit frischen Früchten im Gepäck ging die Rollertour weiter.

3. Freilichtmuseum mit Batak-Show

Zweimal täglich veranstalten die Darsteller im Huta Bolon, der alten Königssiedlung der Batak auf Samosir, eine Show. Ein Wasserbüffel steht dabei im Zentrum der Aufführung. Die Darsteller tanzen und singen um den Büffel. In alten Zeiten wäre der Wasserbüffel bei dieser Zeremonie geopfert worden, was heute natürlich nicht mehr der Fall ist.

Am Ende der Veranstaltung wirst du dazu aufgefordert, an dem Tanz mitzumachen! Du wirst deine Komfortzone definitiv verlassen müssen! Bevor du dich nach dem Tanz wieder auf den Roller schwingst, solltest du noch einen Blick in das Museum mit Waffen, Masken und Alltagsgegenständen der Batak werfen! Auch die reich verzierten Grabbauten vor dem Gelände sind es wert, dass du sie dir näher ansiehst.

Opfer Zeremonie mit Büffel

4. Kaffee im Nirgendwo auf Samosir

Auch auf Samosir spielt sich viel öffentliches Leben am Straßenrand ab. Der Roller ist hier das perfekte Verkehrsmittel um spontan anhalten zu können. Egal, ob du eine warme Mahlzeit, eine frische Kokosnuss, Treibstoff oder einen Kaffee brauchst – irgendwo am Straßenrand wirst du immer fündig.

Die Rollertour auf Samosir führte uns auf der Suche nach einem Kaffee an ein Haus, auf dessen Schild „Kopi“ geschrieben stand. Mehrere freie Plätze an der Veranda boten einen super Blick auf den Toba-See. Unten am Ufer sahen wir den Vater des Hauses mit seinen drei Kindern ausgelassen im Wasser spielen. Seine Frau servierte uns in der Zwischenzeit Kaffee und wir kamen ein wenig mit ihr ins Gespräch.

Wir unterhielten uns sehr gut mit der ganzen Familie und da durften natürlich einige Fotos nicht fehlen! Bei den guten Gesprächen bot der Hausherr auch noch ein paar Schluck seines selbstgebrauten Palmweins „Tuak“ zum Probieren an. Geschmacklich lässt sich das aus der Zuckerpalme hergestellte alkoholische Getränk mit Most vergleichen. Ich fand den Geschmack recht gewöhnungsbedürftig aber nicht direkt schlecht.

Tasse Kaffee am Toba See

5. Gegrillte Hunde am Straßenrand

Wir verabschiedeten uns und setzten die Rollertour auf Samosir fort. Nach ein paar weiteren Kilometern traute ich meinen Augen nicht. Im Vorbeifahren an einem Hof hatte ich etwas gesehen, was mir als Europäer völlig surreal erschien.

Ich hatte gesehen, dass zwei Männer mit einem Brenner die Haare vom Fell eines Hundes abbrannten. Offenbar hatten sie kurz zuvor den Hund geschlachtet und bereiteten ihn nun zum Braten vor. Wie ich schon in dem anderen Artikel über Samosir geschrieben habe, werden in dieser Gegend auch Hunde verspeist. Ich hätte nur nicht gedacht, dass ich dem Ganzen so nahe kommen würde. Das war mir definitiv zu nah…

Auch auf dem Rest der Rollertour dachte ich noch lange über das Gesehene nach. Meine Gedanken wurden erst dann wieder unterbrochen, als sich die relativ gut befestigte Strecke dem Ende entgegen neigte und wir die Stadt Pangururan im Westen von Samosir erreichten. Von der Stadt mit Verbindung zum Festland führte die Straße in unwegsameres Gelände. Zu dem Zeitpunkt hatten wir in etwa die Hälfte der Strecke für die Rollertour auf Samosir hinter uns gelassen.

6. Rollertour mit Sonnenuntergang auf Samosir

Die Strecke zog sich mittlerweile etwas in die Länge und wurde für ungeübte Rollerfahrer auch immer gefährlicher. Die bergige Strecke war oft von steilen Serpentinen und scharfen Kurven geprägt, sodass die langsam einbrechende Dunkelheit nicht gerade gelegen kam.

Als Vorbote der Nacht belohnte der Sonnenuntergang dafür mit einer unglaublichen, faszinierenden Stimmung. Alles erschien in einem orangenen Licht, das von überall zu kommen schien. Es wirkte warm und weich und hüllte für ein paar Minuten die umgebenden Pflanzen, Gebäude und ganz Samosir in eine gedämpfte Atmosphäre.

Dieser Sonnenuntergang hatte mich so beeindruckt, dass wir am nächsten Abend nochmal an diese Stelle fuhren, um die Stimmung mit der Kamera besser einfangen zu können. Es waren nicht genau dieselben Lichtverhältnisse wie am Vortag, die dort wieder warteten. Trotzdem hatte sich die erneute Anfahrt komplett gelohnt. Die Hügellandschaft im Südwesten von Tuktuk kann ich als Spot für Fotografie nur empfehlen!

Sonnenuntergang mit Grabmal im Vordergrund

Wenn du bei deiner Rollertour auf Samosir eine Kamera mitnimmst, wirst du definitiv mehr Zeit einplanen müssen! Das nächste tolle Motiv verbirgt sich meistens schon hinter der nächsten Kurve.

Für die Umrundung der Insel hatten wir wirklich den ganzen Tag gebraucht. Die letzten Kilometer im Dunkeln mit dem Roller zurück nach Tuktuk waren nicht ganz so spaßig und ich war froh, als ich mich zum Abendessen in ein Lokal setzen konnte.

Die Zeit auf Samosir war schlussendlich länger als ursprünglich geplant. Die zusätzlichen Tage hatten sich aber voll gelohnt!

Wenn du die Insel besuchst, dann miete dir auf jeden Fall einen Roller und wage dich an die Umrundung. Du kannst auch eine Teilumrundung machen, aber die komplette Fahrt bietet dir wirklich viel Abenteuerpotenzial.

Der nächste Teil der Reise führt über Padang bis Bukittinggi. Im nächsten Artikel erfährst du, wie der gemeinsame Weg mit Harry und Leni weitergeht!

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Die Kraterinsel Samosir im Toba-See

Die Kraterinsel Samosir im Toba-See

Die Kraterinsel Samosir hält viele Abenteuer für dich bereit! Neben viel einheimischer Kultur und sehenswerten Naturschönheiten kannst du dich hier sehr gut mit anderen Reisenden vernetzen und gemeinsam die Insel erkunden. Auch ungewöhnliche Attraktionen, wie „Magic Mushrooms“ werden hier beworben. Auf den quirligen Märkten werden nicht nur Früchte und verschiedenste Waren angeboten – sondern auch Hundefleisch. Wie ich den Abschnitt der Reise auf der Kraterinsel Samosir erlebt habe, erfährst du in diesem Eintrag.

Ankunft auf der Kraterinsel Samosir

Die Vulkankraterinsel Samosir erstreckt sich über eine Länge von etwa 40 km und eine Breite von 20 km mitten im Toba-See. Sie ist das Überbleibsel eines gewaltigen Vulkanausbruchs in grauer Vorzeit und die weltweit größte Insel in einem See auf einer Insel. Die Hauptroute für den Fährverkehr über den Toba-See ist von Parapat nach Tuktuk. Auf genau dieser Route kam ich nach Samosir.

Blick auf die Halbinsel Tuktuk auf der Kraterinsel Samosir

Tuktuk ist eine Ortschaft auf einer kleinen Landzunge, die sich pilzförmig von der Insel Samosir in den Toba-See hinein erstreckt. 

Die Fähre bewegte sich gemütlich über den Toba-See in Richtung der ersten Anlegestelle auf Tuktuk. In der Zwischenzeit hatte ich einen anderen Reisenden kennengelernt (ich nenne ihn Andy), der bereits seit drei Jahren auf Weltreise war. Er berichtete mir davon, dass er früher bei einer belgischen Telefongesellschaft in wenigen Jahren Karriere gemacht hatte. Nach einer Sinnkrise (mit immerhin nicht mal 30 Jahren), brach er die Zelte in Belgien ab, verkaufte alles was er besaß und ging in die Welt hinaus. Seitdem reiste er hauptsächlich in Südostasien und arbeitete für wenige Monate im Jahr in Australien, wenn er Geld brauchte. Ich erwähne Andy an dieser Stelle, weil er für die „Unglaubliche Reise unserer Jacken“ später im Blog eine Rolle spielen wird.

Würdest du deine Heimat und Familie hinter dir lassen und für mehrere Jahre reisen wollen?

Beeindruckt von Andys Lebensgeschichte und auch etwas nachdenklich erreichte ich die Anlegestelle auf der Rückseite von Tuktuk.

Nach ein paar Orientierungsschritten war auch die Unterkunft schnell gefunden. Viel Gepäck war nicht zu verstauen und der Hunger war groß, also musste schnell ein Lokal für das Abendessen gefunden werden.

Ein bunter Abend mit den Einheimischen

Mittlerweile war es stockfinster, aber so ist das eben am Äquator. Punkt 6 Uhr geht die Sonne auf und Punkt 18 Uhr geht sie unter. Die Unterkunft war auf der Seite von Tuktuk, wo weniger Touristen landen und dementsprechend auch weniger Gastronomie zu finden war. Das hieß also laufen.

Aus einem kleinen Lokal am Straßenrand drang ausgelassene Musik und es roch gut, also ließen wir uns dort nieder. Schnell wurde klar, dass wir hier die einzigen Touristen waren. Ein paar Dorfbewohner hatten sich zu einem musikalischen Treffen eingefunden und bestanden natürlich darauf, dass wir – so gut es ohne die Sprache möglich war – mitmachten. So schnell war ich mittendrin! Nach einiger Zeit fragte ich einen der Musiker, was der Text bedeutet. Er antwortete, dass es ein lustiges Lied sei, wo die verzweifelte Suche des Protagonisten nach einem Hunde-Eintopf beschrieben wird. Ich wusste nicht recht, was ich davon halten sollte…

Auf der Kraterinsel Samosir und in der Region generell stehen auch Hunde auf dem Speiseplan. Da auf der Insel größtenteils Christen leben ist das möglich. Unter Moslems gelten die Hunde als „unreine Tiere“, deshalb werden sie auch nicht verzehrt.

Ein Sturm und Magic Mushrooms

Am nächsten Tag war erst mal entspannen angesagt. Zuvor musste der Rucksack aber nochmal geschultert werden, denn wir hatten uns entschieden, die Unterkunft nochmal zu wechseln. Für den Blick vom Balkon direkt auf den Toba-See hatte sich der Wechsel schon gelohnt!

Inzwischen waren in der Ferne dunkle Wolken zu sehen, die sich immer mehr in Richtung der Vulkaninsel Samosir bewegten. Mit leichten Tröpfchen ging der Niederschlag los und mündete in einem wahren Monsunregen. Eigentlich war die Regenzeit schon vorbei, aber die Wucht des Regens war trotzdem enorm!

Aussicht auf den Toba-See von der Kraterinsel Samosir
Aussicht auf den Toba-See bei Regen von Samosir

So schnell der Regen gekommen war, so schnell war er auch wieder gegangen. Nach Baden sah es trotzdem den Tag über nicht mehr aus.

Für den nächsten Tag war eine Rollertour um die Kraterinsel Samosir geplant. Ich war schon lange nicht mehr auf einem Roller gesessen, daher war das die perfekte Gelegenheit zur Vorbereitung auf die morgige Tour. Der Roller war sehr einfach bei der Unterkunft auszuleihen (für 75.000 Rupiah pro Tag).

Wir fuhren die Gegend um Tuktuk ab und hielten nach einer Gaststätte Ausschau. Bei der Suche fielen mir am Straßenrand immer wieder die Schilder mit den Attraktionen auf Samosir auf. Neben Jet-Ski und Motorboot fahren wurden dort auch „Magic-Mushrooms“ beworben. Bei den strengen Drogengesetzen in Indonesien verwunderte mich dieses offene Angebot sehr!

Bildertafel mit Angeboten für Attraktionen Fahrrad Motorrad Jet Ski Motorboot Magic Mushrooms
Speisekarte mit Magic Mushroom Omelett auf Samosir

Von einem Guesthouse-Besitzer brachte ich in Erfahrung, dass die Inselbewohner auf Samosir in Bezug auf Drogen ein wenig ihr eigenes Ding machen und sich von der allgemeinen Gesetzgebung nicht unbedingt einschränken lassen. Aber auch von massiven Problemen einiger Jugendlicher berichtete er, die dem Rausch verfallen waren. Auch wenn mir von einigen Reisenden die Pilze empfohlen wurden – ich traute mich nicht.

Würdest du dir ein Omelett mit „Magic Mushrooms“ bestellen, wie es hier vielfach angeboten wird?

Wiedersehen mit Harry und Leni

Die Suche nach einem schönen Lokal für das Abendessen führte uns auf die andere Seite von Tuktuk, wo ein hell beleuchtetes Guesthouse direkt einen guten Eindruck machte. Kaum wollten wir uns setzen, da riefen uns Harry und Leni, die wir in Berastagi kennengelernt hatten, zu sich.

Die beiden hatten sich zufällig genau in dieser Unterkunft einquartiert. Nach ein paar netten Worten wurden wir noch anderen Reisenden vorgestellt. In der Runde befand sich auch Thomas, ein Reisender, der für die Geschichte unserer Jacken später noch eine Rolle spielen wird. Diesmal tauschten wir mit allen die Nummern aus, falls wir uns wieder über den Weg laufen sollten. 

Vernetze dich mit anderen Reisenden, denn du wirst ihnen öfter wieder begegnen, als du denkst! Vielleicht könnt ihr euch auch auf dem Weg unterstützen?

Den Abend rundete die Vorstellung einer lokalen Band ab. Die Veranstaltung war aber sichtlich für Touristen gedacht. Traditionelles Gewand und routiniertes Auftreten zeugten davon. Vom Abend zuvor hatte ich ja den Vergleich zu einer Darbietung, die nur aus Spaß stattfindet. Dem gegenüber stand nun die routinierte, einstudierte Vorstellung der Band. Versteh mich nicht falsch! Es war noch immer eine schöne Aufführung – aber eben touristisch.

Wir nahmen Abschied von Harry, Leni, Thomas und den anderen Reisenden und machten uns auf den Heimweg. Am nächsten Tag sollte die Umrundung der gesamten Kraterinsel Samosir mit dem Roller recht früh starten.

Die Umrundung von Samosir ist mit dem Roller an einem Tag zu schaffen, aber du solltest wirklich den ganzen Tag einplanen! Auf dieser Tour kannst du so einiges erleben! Von gebratenen Hunden bis zu wundervollen Sonnenuntergängen kannst du mit den unterschiedlichsten Eindrücken konfrontiert werden. Meine Erfahrungen der Tour teile ich gerne mit dir im nächsten Blogeintrag!

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Sipiso-Piso Wasserfall und Pematang Purba

Sipiso-Piso Wasserfall und Pematang Purba

Der Weg von Berastagi zum Toba-See und der Insel Samosir hält ein paar Attraktionen für dich bereit! Der Sipiso-Piso Wasserfall ist ein beeindruckendes Naturschauspiel, das du dir nicht entgehen lassen solltest. Kulturell ist ein Besuch in einer ehemaligen Palaststätte der Simalungun-Batak, dem Pematang Purba empfehlenswert.

Früh am Morgen setzten wir uns mit den neu gewonnenen Bekannten Harry und Leni aus den Niederlanden in das Auto. Gemeinsam mit dem Fahrer schlugen wir die Straße nach Süden Toba-See ein. Über Kabanjahe gelangten wir auf die Hauptstraße. Kleine Hütten und Läden säumten die Straße. Zwischen den Reisfeldern wurde vor Allem Maniok angebaut, der hier einen wesentlichen Bestandteil der Ernährung ausmacht.

Dorfzentren und Siedlungen sucht man auf dem Land vergeblich. Die Menschen leben hauptsächlich direkt an der Straße. Diese bietet ihnen Möglichkeiten zum Verkauf von Waren wie Lebensmitteln oder Sprit.

Hinunter in die Schlucht des Sipiso-Piso Wasserfalls

Den Sipiso-Piso Wasserfall (auch als Air Terjun Sipiso Piso bekannt) erreichten wir nach etwa zwei Stunden Fahrt. Für die knapp 60 km Strecke eine beachtliche Zeit. Schnellstraßen waren in Indonesien auch nicht zu erwarten.

Bereits nach wenigen Metern, die wir zu Fuß zurücklegten, bot sich ein toller Anblick! Der Sipiso-Piso Wasserfall fällt von einer Hochebene abrupt in ein Tal hinab. Die scharfe Abbruchkante zieht sich senkrecht bis in die Schlucht. Etwa 120 m fällt das Wasser in die Tiefe hinab. Das wollte ich mir natürlich aus der Nähe anschauen!

Blick auf die Abbruchkante in die Schlucht des Sipiso-Piso Wasserfalls

Der Weg in die Schlucht zum Sipiso-Piso Wasserfall hinab war stellenweise recht abenteuerlich. An manchen Stellen war der Weg ausgespült, oder vormals befestigte Abschnitte waren weggebrochen. Auf halber Strecke nach unten hatte sich ein findiger Geschäftsmann ein Café eingerichtet. Mit der einzigen Toilette weit und breit!

Auf dem Weg in die Schlucht hinunter tauschte ich mich viel mit Harry und Leni und ihre Reiseerfahrungen aus. Harry entpuppte sich als echter Experte mit indonesischen Verwandten und diversen indonesischen Sprachkursen, die er in seinem Studium absolviert hatte.

Der rauschende Sipiso-Piso Wasserfall ganz nah

Das Ende des Weges bildete der Wasserlauf, der sich aus dem Sipiso-Piso Wasserfall speiste. Ab hier gab es mit Schuhen kein Weiterkommen mehr. Ich war den ganzen Weg auch mit Flipflops nach unten gegangen. Falls du jetzt denkst, dass das eine Dumme Idee ist, hast du schon ein bisschen recht. Meine Wanderschuhe wollte ich aber wegen der Nässe nicht anziehen und so blieben nur die Schaumstofflatschen.

Barfuß balancierte ich über eine aus Bambus geflochtene Brücke über den Wasserlauf. Die letzten Meter bis zu dem kleinen See, den der Sipiso-Piso Wasserfall ausgespült hatte, waren schlammig und grasbewachsen. Das Gras wich dunklen Steinen und dann stand ich vor dem Giganten. Was für ein toller Anblick! Es war so viel Wasser als Tröpfchen in der Luft, dass ich meine Brille ständig abwischen musste, sonst hätte ich gar nichts gesehen.

Mann blickt hoch zum Sipiso-Piso Wasserfall
Mann balanciert vor Sipiso-Piso Wasserfall auf Baumstamm

Zu meiner Überraschung badete ein Einheimischer mit seinen Kindern in dem kleinen See des Sipiso-Piso Wasserfalls. Er hatte eine riesige Freude daran, seinen Urschrei auszustoßen! Seine Kinder taten es ihm gleich, aber das ging im Getöse des Wasserfalls unter.

Wenn du auch den Sipiso-Piso Wasserfall besuchen möchtest, dann komm auf jeden Fall in Badehose! Dieses Erlebnis blieb mir leider verwehrt, aber das muss bei dir ja nicht so sein.

Nach dem Rückweg über die improvisierte Brücke war ich durch den Nebel natürlich trotzdem komplett nass.

Bis ich wieder oben am Rand des Canyons angekommen war, war ich aber zum Glück wieder trocken genug, um in das Auto zu steigen und die Fahrt zum Pematang Purba, dem ehemaligen Königshaus der lokalen Batak fortzusetzen.

Die königlichen Hallen des Pematang Purba

Unser Fahrer brachte uns gut gelaunt zum Eingang der Siedlung. Gegen eine geringe Gebühr wurden wir am Eingang eingelassen und auf das Gelände des Pematang Purba geführt.

Eigentlich hatte ich erwartet, dass sich hier einige Touristen tummeln und die Architektur der Batak bewundern. Dem war aber überhaupt nicht so! Auf dem ganzen Gelände war unsere Reisegruppe von vier Personen die Einzige.

Königliches Batak Langhaus im Pematang Purba Palast auf Holzsäulen
Nebenhaus des Pematang Purba auf runden Baumstämmen

Mich erinnerten die großen Holzgebäude an eine Art Schiff, fast wie eine Arche. Die riesigen Holzbalken, die den gesamten Komplex trugen, bestanden aus einzelnen Baumstämmen, die in Handarbeit bearbeitet worden waren. Teilweise wurden die Stämme von geradezu filigran anmutenden Holzsäulen getragen. Die reich mit Mustern verzierten Säulen wirkten äußerst kunstvoll.

Über Holzleitern konnten die Gebäude auch von innen besichtigt werden. Leider zeigte sich hier massiv der Verfall der kompletten Anlage des Pematang Purba. Die Feuerstellen im Inneren waren schon Jahrzehnte nicht mehr in Betrieb und so hatte es bei der Feuchtigkeit der Schimmel und die Insekten leicht, den Verfall voranzutreiben.

Schockiert war ich über riesige Löcher von mehr als daumengroßen Käfern, deren Maden noch größere Löcher in den massiven Holzstrukturen hinterlassen hatten.

Stark zersetztes Holz eines Batak Hauses im Pematang Purba

Neben den Holzbauten erinnerten auf dem Gelände noch christlich geprägte Gräber der Stammesangehörigen an die Christianisierung des ehemaligen Naturvolks. Auf Tafeln war zu erkennen, dass der letzte Herrscher vor etwa 80 Jahren verstorben war. Seitdem ist die Anlage dem Verfall preisgegeben.

Ich persönlich war nach dem Besuch der Pematang Purba etwas traurig und enttäuscht, dass es diese Palastanlage und die damit verbundene Erinnerung an die ehemalige Kultur bald nicht mehr geben wird. Es fehlt schlicht das Geld und meiner Meinung auch das geschichtliche Interesse der Gesellschaft, um das Königshaus zu erhalten. Wenn du die Überbleibsel der Batak-Architektur noch besichtigen willst, solltest du nicht zu lange warten! Es wird sie nicht mehr lange geben.

Vom Pematang Purba zum Toba-See

Wieder im Auto, starteten wir nach Parapat am Toba-See. Die Straße führte uns einige Kilometer entlang der Klippen, die zum See hin steil abfielen. Bevor wir in die Hafenstadt hinunterfuhren, hielten wir nochmal an, um die wunderbare Aussicht auf den See zu genießen. Außer ein paar kreisrunden Fischfarmen war weit und breit kein Boot in Sicht, das den See gestört hätte.

 

Blick von oben auf den Toba-See mit Fischfarmen und einer Insel

Wenige Stunden später legte unsere Fähre am Hafen von Parapat an. In der langsam untergehenden Sonne setzten wir auf die Insel Samosir über.

 

Ein grünes Boot fährt auf dem Wasser zur Vulkaninsel Samosir

Auf der eigentlich kurzen Strecke von Berastagi nach Parapat war an einem Tag wieder mal so viel passiert! Der Sipiso-Piso Wasserfall hatte mit seiner wilden Schönheit beeindruckt und die Hallen des Pematang Purba blieben mit ihrer kulturellen Bedeutung in Erinnerung.

Warum wir anstatt der geplanten drei Tage auf der Vulkaninsel Samosir fast eine ganze Woche dort verbrachten, erfährst du im nächsten Artikel. Wenn du eine Reise nach Sumatra planst, musst du unbedingt die Insel Samosir besuchen!

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Berastagi – Vulkanausbruch auf Sumatra

Berastagi – Vulkanausbruch auf Sumatra

Eigentlich sollte Berastagi nur ein eher kleiner, unbedeutender Zwischenstopp auf dem Weg zum Toba-See sein. Auf der Fahrt zeigte sich dann aber ein ungewöhnliches Naturschauspiel! Der Vulkanausbruch auf Sumatra, ausgelöst durch den Vulkan Sinabung, machte ein mulmiges Gefühl.

Wie ich den Vulkanausbruch auf Sumatra erlebt habe und was es sonst noch aus Berastagi zu erzählen gibt, erfährst du in diesem Artikel.

Rechnung für einen Aufenthalt in Ketambe mit Dschungeltour

Die Rechnung für den Dschungelaufenthalt

Aber zurück zum Anfang, nach Ketambe, dem Dorf am Rand des Dschungels. Dort hieß es jetzt nämlich Abschied nehmen. Die Rechnung für einen Aufenthalt über drei Tage im Dschungel von Ketambe und zwei Übernachtungen in den Bungalows siehst du hier. Zusätzlich noch jeweils alle Mahlzeiten der Tage und der „Pick-Up-Service“, als wir am ersten Tag in Kutacane gestrandet waren. Für zwei Personen machte das einen Betrag von 2.927.000 IDR aus. Das entspricht in etwa 90 € pro Person!

Es ist unglaublich günstig in Indonesien, wenn man nicht im Luxus reisen will und nur mit dem Rucksack unterwegs ist. Mit einem Währungsrechner kannst du gerne einmal nachrechnen, was einzelne Positionen der Rechnung in Euro kosten.

Aufbruch nach Berastagi

Wir fuhren auf der überdachten Ladefläche eines Pick-Ups gemeinsam mit den Niederländerinnen aus der Unterkunft zurück nach Kutacane. Bei Tageslicht konnte ich am Straßenrand erst sehen, was der letzte Monsunregen angerichtet hatte. Teilweise waren Brücken und nahe am Fluss stehende Häuser weggespült worden. Die Straße glich an manchen Stellen einer Matschpiste, wo man nur mit einem Geländefahrzeug weiterkommen konnte.

Ein Haus und eine Strasse wurden bei Überflutung weggespült
Schlamm aus einem Erdrutsch auf einer Straße

Angekommen in Kutacane warteten wir auf einen der wenigen Busse in Richtung Toba-See. Die Niederländerinnen brachten an der Haltestelle allen ein Kartenspiel bei und so verging die Wartezeit von mehreren Stunden recht schnell. Hier trennten sich unsere Wege und jedes Grüppchen brach in eine andere Richtung auf.

Vulkanausbruch und Ascheregen

Vom Dschungel ging es nun in das Hochland. Berastagi liegt in Sichtweite einiger Vulkane, aber ich hätte nicht gedacht, dass ich einen Vulkanausbruch auf Sumatra erleben würde. Der weiße Kleinbus, in dem ich saß, war vollgepackt mit Menschen. Das kannte ich bereits vom ersten Tag der Reise aus Medan. Der Zwischenstopp am Straßenrand kam daher für mich auch nicht überraschend. Fast alle Reisenden stiegen aus und warteten darauf, dass der Fahrer sein Essen zu sich nahm. 

BTN Busse stehen in Indonesien am Straßenrand

Im Bus hatte ein Passagier versucht mir irgendetwas zu erklären und deutete dabei immer aus dem Fenster. Ich konnte kein Indonesisch, er konnte kein Englisch. So war mir nur das Wort „Sinabung“ im Kopf geblieben.

Während ich wartete, schlenderte ich aus dem Lokal hinaus und machte ein paar Fotos. Plötzlich fühlte ich auf der Haut Regen. Nicht ungewöhnlich. Aber warum war es hell? Und warum fühlte sich der Regen nicht nass an?

Ich sah genauer auf meine Haut. Anstatt Wassertröpfchen sah ich kleine Ascheflocken, die zunehmend auf meinen Arm herabrieselten. Ich sah mich um und merkte, dass überall auf der Motorhaube des Busses kleine graue Häufchen zu sehen waren. „Sinabung“ erinnerte ich mich und sah auf die Landkarte. Tatsächlich!

Hättest du bei dem Ascheregen an einen Vulkanausbruch auf Sumatra gedacht?!

Der Sinabung ist ein Vulkan auf Sumatra, der für seine häufigen Ausbrüche bekannt ist.

Ascheregen durch den Sinabung verdunkelt den Himmel

Die Lichtstimmung war nun irgendwie rätselhaft. Gedämpft, fast neblig, aber doch hell. Irgendwie, als wäre die Farbsättigung heruntergedreht worden.

Beim Vulkan Sinabung kommt es immer wieder teils zu schweren Ausbrüchen. Zuletzt brachte es einer der Vulkanausbrüche auch in die deutschen Nachrichten.

Den Fahrer schien der Umstand nicht besonders zu interessieren, dass gerade der Vulkan Asche spuckte. Wir setzten uns alle wieder in den Kleinbus und weiter ging es nach Berastagi.

Vulkanausbruch auf Sumatra – das Leben geht weiter

Bei Einbruch der Nacht war Berastagi schließlich erreicht. Die Haltestelle zu finden war gar nicht so leicht und irgendwie wusste ich auch nicht, ob das alles richtig war. Freundlich wie die Indonesier sind, versuchten ein paar die richtige Haltestelle zu erklären. Und schon stand ich mit meinem Gepäck am Straßenrand.

Unterkunft in Berastagi Nachelles Homestay

Im Reiseführer* hatten wir uns für das „Nachelle Homestay“ entschieden. Klimaanlage und saubere Räume klangen nach den Tagen im Dschungel wie Musik in meinen Ohren!

Auch am nächsten Tag lag die Asche als dünne Staubschicht auf der ganzen Gegend. Mittlerweile hatte der Ascheregen aber aufgehört. Nachelles Rat, eine OP-Maske zu tragen, befolgte ich gerne.

In der Ferne war der mittlerweile verstummte Gunung Sinabung und der andere Vulkan in der Gegend von Berastagi, der Gunung Sibayak zu erkennen. Ein Regenschauer gegen Mittag beendete den Spuk und wusch alle Überreste des Vulkanausbruchs auf Sumatra von der Landschaft ab.

Mensch auf Dachterrasse mit Vulkanen im Hintergrund

Das heidnisch-christliche Kloster von Berastagi

Einer Erkundung von Berastagi stand nichts mehr im Weg! Als Ziel stand ein christliches Kloster am Ende der Stadt auf dem Plan.

Zu Fuß war die Strecke zwar beachtlich, aber der Weg hielt auch einige Highlights bereit. Nach einem kurzen Stopp in einem Café mit wunderbarem Cappuccino führte ein Pfad in eine bunt bemalte Siedlung hinab. Die Einwohner hatten sich hier künstlerisch wirklich ausgetobt. Natürlich auch um Touristen anzulocken.

Bunt bemalte Häuser im Tal
Zwei Tassen Cappuccino in einem Straßencafé

Am Ende der Straße auf einer Erhöhung stand das Kloster. Es war eine sehr merkwürdige Erscheinung. Mit seinen strohgedeckten Dächern und der typischen Batak-Architektur hatte es eher etwas von einem Stammeszentrum.

Im Innenhof trafen wir auf einen alten Mönch, der zu meiner Überraschung deutsch sprach! Er erklärte, dass er vor vielen Jahren hierher ausgewandert sei und lud uns ein, das Kloster zu besichtigen.

Eine Hütte im Stil der Batak war zu einem kleinen Museum umfunktioniert worden und erzählte die Geschichte dieses Ortes.

Natürlich warf ich auch einen Blick in die Kirche. Diesen Anblick fand ich am faszinierendsten.

Zu all den christlichen Symbolen und der Schöpfungsgeschichte hatten sich auch die Stammesmythen gesellt. Darstellungen von Heiligen hätten genauso gut Personen aus der Geschichte der Batak sein können. Offensichtlich war der christliche Glaube auf die Bedürfnisse der lokalen Ureinwohner zugeschnitten worden.

Strohgedeckte Hütte der Batak im Kloster Berastagi
Altar in der christlichen Kirche von Berastagi

Der Markt in Berastagi

Auch der Rückweg zur Unterkunft hielt noch ein paar Überraschungen bereit. Eine andere Route führte uns auf einen Markt, wo alles Mögliche angeboten wurde.

Mir persönlich blutete das Herz, als ich kleine Welpen in einigen aufgestellten Käfigen sah und nicht wusste, zu welchem Zweck sie verkauft wurden. Ich befürchtete, dass sie früher oder später auf dem Grill landen sollten. Mehr dazu im Artikel über den Toba-See.

Neben Tieren wurden alle möglichen Waren angeboten. Ich wollte schon immer frisch gepressten Zuckerrohrsaft probieren und hatte hier die Gelegenheit dazu. Ich kann den Saft geschmacklich leider nicht empfehlen.

Hast du schon einmal den Stiel einer Maispflanze gekaut? Nein? Das kannst du mal versuchen, dann weißt du, wie Zuckerrohrsaft schmeckt – nur süßer!

Verschiedene Straßenläden auf indonesischem Markt

Ein überdachter Markt für Obst und Gemüse ließ mich über die riesige Auswahl staunen. Ein paar der Exoten kennt man aus unseren verwöhnten Supermärkten. Aber hier wurden Früchte angeboten, die ich noch nie gesehen hatte und von denen ich auch nicht wusste, wie sie überhaupt gegessen werden.

Bunte Mischung an Obst und Gemüse auf indonesischem Markt

Reisebegleiter im Schatten des Gunung Sinabung

In der Unterkunft angekommen sollte die Weiterreise an den Toba-See geplant werden. Zu unserer Überraschung bot Nachelle an, dass ihr Cousin als Fahrer einspringen könnte.

Es kommt oft vor, dass die Betreiber der Unterkünfte gute Kontakte zu anderen Anbietern haben, oder dass sie selbst weiterhelfen können. Du musst meistens einfach nur fragen!

Nachelle kündigte an, dass es möglich wäre, die Kosten mit zwei weiteren Reisenden aus ihrem Guesthouse zu teilen. So lernten wir Harry und Leni kennen. Ein nettes, niederländisches Ehepaar in den 50ern, das gerne reist und schon viel von Indonesien gesehen hatte. Wir steckten kurz zusammen die Reiseroute für den nächsten Tag ab und ich freute mich auf die kommende Fahrt zum Toba-See.

Selbst ein Aufenthalt in einer eher weniger beeindruckenden Stadt wie Berastagi hatte sich als Abenteuer herausgestellt! Einen Vulkanausbruch auf Sumatra zu erleben hätte ich mir nicht gedacht. Bei den vielen Vulkanen in Indonesien hast du auch eine gute Chance den ein oder anderen Ausbruch zu erleben – ob du willst oder nicht!

Was es auf der Strecke zwischen Berastagi und dem Toba-See zu entdecken gibt, erfährst du im nächsten Blogbeitrag.

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Dschungel von Sumatra – Heiße Quellen im Grünen

Dschungel von Sumatra – Heiße Quellen im Grünen

Was erwartest du normalerweise vom Dschungel von Sumatra? Dickes Blätterdach, exotische Tiere und Pflanzen – klar! Aber hättest du mit natürlichen, heißen Quellen im absoluten Nirgendwo gerechnet? Was es damit auf sich hat erfährst du in diesem Blogeintrag.

Tiefer in den Dschungel von Sumatra

Trotz der vielen Geräusche und der sehr unbequemen Liegefläche konnte ich recht gut schlafen. Am nächsten Morgen waren die „Pancaces with Lime and Sugar“ zum Frühstück schon fast fertig. So hatte ich Pfannkuchen noch nie gegessen. Ist aber empfehlenswert! Dazu noch Kaffee mit Lagerfeuergeschmack und Ananas – ein perfektes Dschungelfrühstück.

Pfannkuchen mit Zucker und Limette und Kaffee

Wir packten unsere Sachen und holten die Kleidung, die wir im Fluss gewaschen hatten. Als Trocken konnte man die Wäsche aber nicht bezeichnen. Im Dschungel trocknet nichts. Die nasse Kleidung schnallte ich mir einfach außen an den Rucksack. Weil es so drückend heiß war, kam ich auf die Idee, die Beine meiner Trekkinghose abzunehmen. Die Stulpen aus Stoff sollten mich ja schützen.

Der tägliche Regenguss ließ nicht lange auf sich warten und damit auch die Ankunft der Blutegel. So schnell wir im Dschungel auch unterwegs waren, irgendwie schaffte es so ein Vieh, sich an meinem freiliegenden Bein festzusaugen. Ich wusste nicht wie ich den Blutsauger am besten wieder loswerde und schnippte ihn einfach weg. Was soll ich sagen? Hat funktioniert!

Das war mir definitiv eine Lehre und hoffentlich auch dir, wenn du vor hast den Dschungel von Sumatra zu erkunden. Niemals mit kurzer Hose in den Dschungel!

Den ganzen Vormittag über ließen sich leider keine Orang-Utans blicken. Dafür trafen wir auf andere, langschwänzige Affen, die sich von uns bei ihrer täglichen Routine nicht aus der Ruhe bringen ließen. Gewaltige Insekten versteckten sich im Unterholz und faszinierend fragil wirkende Blüten sprießten am Rand des Pfads. Eigentlich war es nicht ein einziger Pfad im Dschungel. Vielmehr ein ganzes Netzwerk aus kaum sichtbaren Wegen und Abkürzungen, die uns ohne Rudy als unseren Guide nie wieder aus dem Dschungel freigelassen hätten.

Hundertfuessler am Waldboden im Dschungel
Kleine weisse Blueten im Dschungel von Sumatra
Grosse Assel im Dschungel mit Daumen als Vergleich

Dann erreichten wir an anderer Stelle wieder den Fluss. An dieser Stelle mussten wir unsere Hosen weit hochkrempeln und an einer geeigneten Furt durch das schnell strömende Wasser waten. Ich hoffte inständig, dass ich nicht umfalle und mein Handy zerstört wird. Natürlich hatte ich es trotzdem in eine Plastiktüte gewickelt. In jedem Fall wäre es sehr unangenehm geworden, wenn alles, was ich im Rucksack und an mir hatte durchnässt worden wäre.

Heiße Quellen im Grünen

Auf der anderen Seite des Flusses sah ich Dampfschwaden aufsteigen. Da ich meine Schuhe noch nicht wieder angezogen hatte, musste ich aufpassen, mir meine Füße nicht zu verbrühen.

Dem Wasser sah man natürlich nicht an, dass es heiß und stellenweise kochend aus dem Boden sprudelte. In einigen Metern Entfernung zu den heißen Steinen hatte unser Träger auf einer felsigen Erhöhung am Flussufer bereits das nächste Lager errichtet. Ich war froh, endlich die komplett durchgeschwitzte Kleidung wieder im Fluss waschen zu können.

Das heiße Wasser hatte auch den Vorteil, dass ich tatsächlich mitten im Dschungel Kochwäsche machen konnte. Alles roch zwar dann leicht schwefelig, aber egal. Die großen Steine neben den heißen Quellen wirkten außerdem wie eine Fußbodenheizung, auf der ich meine nasse Kleidung zum Trocknen ausbreiten konnte.

Kleidung trocknet auf heissen Steinen im Dschungel

Das Highlight lag definitiv mitten im Fluss. Die Guides hatten bei ihren ganzen Besuchen im Dschungel einige Steine im Fluss neu angeordnet. Das heiße Thermalwasser wurde dadurch so mit dem kühleren Flusswasser gemischt, dass zwischen den Steinen natürlich beheizte Pools entstanden.

Je nachdem, wie nah man sich an die Quellen heranwagte, stieg auch die Temperatur. Selbstverständlich wollte ich das Wasser gar nicht mehr verlassen! Im Thermalwasser liegend blickte ich in die grüne Wildnis und lauschte dem Geschrei der Affen und Vögel. Genau dieses Gefühl versuchen europäische Thermalbäder immer wieder nachzubilden und wirken dabei im Vergleich zur natürlichen Realität wie ein schlechter Witz.

Hier war außer uns paar Rucksacktouristen und Einheimischen niemand. Hier war nur Natur. Alleine für diesen Moment hatte sich die Expedition in den Dschungel schon gelohnt.

Heisse Quellen im Fluss im Dschungel von Sumatra

Von den Heißen Quellen zurück in den Dschungel

Gut und gerne hätte ich auch den restlichen Tag noch in dem warmen Wasser der heißen Quellen liegen können, aber ich war ja wegen den Abenteuern im Dschungel hier!

Gesättigt und mit gewechselter Kleidung machten wir uns wieder auf den Weg ins Unterholz. Leider blieb uns die Sichtung der Orang-Utans an diesem Tag komplett verwehrt. Unverrichteter Dinge kehrten wir in das Lager zurück. Gerade noch rechtzeitig, bevor die Sonne unterging und ein ordentlicher Regenguss einsetzte. Der ohrenbetäubende Geräuschpegel direkt am rauschenden Fluss hinderte mich trotzdem nicht daran, schnell einzuschlafen. Ich war komplett erledigt.

Am nächsten Morgen brachen wir nochmal zu einer Expedition in den Dschungel auf. Nach ein paar Stunden Wanderung wurde unsere Geduld dann tatsächlich belohnt!

Der Dschungelführer Rudy war den Geräuschen gefolgt und hatte uns direkt zu den Waldmenschen geführt. Zwei Orang-Utan Weibchen und ein Junges turnten über unseren Köpfen dahin. Direkt begeistert schienen die Affen jedoch nicht von unserer Anwesenheit zu sein.

Hin und wieder gaben sie uns mit Lauten zu verstehen, dass wir sie in Ruhe lassen sollten. Das taten wir dann auch schnell wieder. Rudy wollte zwar, dass wir noch mehr Gelegenheit für Fotos und Beobachtung hätten, aber das schien mir nicht richtig und so entfernten wir uns wieder von den Orang-Utans.

Orang-Utan klettert in den Baumkronen im Dschungel von Sumatra

Hinaus aus den Wäldern von Sumatras Dschungel

Auf dem Weg zurück nach Ketambe hielten wir nochmal an einer Flussbiegung an, wo wir uns im Wasser abkühlen konnten. Nach der kleinen, erfrischenden Pause machten wir uns an die letzte Etappe aus dem Urwald hinaus.

Kurz vor Einbruch der Nacht erreichten wir dann auch die Unterkunft. Dort wartete bereits die andere Gruppe mit den Niederländerinnen, die eine kürzere Tour gebucht hatten. Bei frisch gebratenem Tempeh mit Gemüse und Bintang Bier tauschten wir uns über die Erlebnisse aus, die wir die letzten Tage hatten.

Rudy und die Dschungelguides brauchen deine Unterstützung! Wenn du eine Tour in den Dschungel von Ketambe buchen möchtest, frag doch nach Rudy! Sein Facebookprofil habe ich dir verlinkt. Mit der Corona-Pandemie haben die ohnehin prekär beschäftigten Locals ihre gesamte Einkommensquelle verloren.

Sie sind diejenigen, die den Dschungel schützen und den Menschen vor Ort andere Verdienste als Abholzung und Wilderei aufzeigen. Wenn du Rudy und seine Familie direkt unterstützen möchtest, stelle ich gerne einen Kontakt her!

Straße nach Ketambe am Rand des Dschungels

Was die dreitägige Tour im Dschungel mit Verpflegung und zwei weitere Übernachtungen in den Bungalows für zwei Personen gekostet haben, erfährst du im nächsten Eintrag! Außerdem geht die Reise mit einem unerwarteten Ascheregen und neuen Bekannten weiter.

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Dschungelcamp – Orang-Utans und Lagerfeuerkaffee

Dschungelcamp – Orang-Utans und Lagerfeuerkaffee

Im Indonesischen (Bahasa Indonesia) bedeutet „Orang“ Mensch und „Utan“ Wald. Von diesen bedrohten Waldmenschen gibt es leider nicht mehr Viele. Durch Zerstörung ihrer Lebensgrundlagen schwindet der Bestand langsam dahin. Trotz der schwindenden Zahl an Orang-Utans gibt es ein paar Orte, an denen du den Urwaldbewohnern begegnen kannst! Wolltest du schon immer in einem Dschungelcamp leben? Im Leuser-Nattionalpark hast du die Chance dazu! Mehr dazu erfährst du in diesem Blogeintrag.

Wo die Orang-Utans leben

Auf Sumatra gibt es aber noch ein paar Orte, an denen sich gewöhnliche Menschen und die Orang-Utans frei begegnen können. Zum einen wäre da Bukit Lawang, zum anderen Ketambe, die beide Teil des weitläufigen Leuser Nationalparks sind.

Bukit Lawang liegt im nordöstlichen Teil des Nationalparks und Ketambe ist ein kleines Dorf südwestlich davon gelegen über eine bewaldete Bergkette. Leider hat Bukit Lawang den Ruf, dass Touristenmassen das natürliche Umfeld für die Orang-Utans mittlerweile stark stören. Das liegt vor Allem an der besseren Erreichbarkeit von Bukit Lawang. Ein echtes Dschungelabenteuer erlebst du vor Allem dann, wenn du einen weiteren Weg auf dich nimmst.

Ich habe bei meiner Reise im „Friendship Guesthouse“ übernachtet. Die Bungalows sind sauber und in einer schönen kleinen Anlage gelegen. Du findest aber mehrere Unterkünfte in der Nachbarschaft.

Holzhütte in Ketambe als Unterkunft für Reisende

Ein Tag Erholung vor dem Dschungelabenteuer musste sein. In der Umgebung gab es ja auch ohne Dschungel schon viel zu entdecken! Wild wachsende Bananenstauden säumten den ungezähmten Flusslauf unterhalb der Holzhütten. In der Wiese wucherten Ananaspflanzen wie Unkraut und beim näheren Hinsehen entpuppte sich der Rasen als mit Mimosen gespickte Grünfläche. (Mimosen sind Pflanzen, die bei Berührung schnell ihre kleinen Blättchen schließen.) Ich muss dir wahrscheinlich nicht sagen, dass ich daran eine kindliche Freude hatte. Dann gab es natürlich auch weniger Erfreuliches. Bei einem Spaziergang am Straßenrand überfuhr zum Beispiel ein Kleinbus eine aufgescheuchte Ente. Das arme Tier überlebte kurz mit gebrochenen Knochen, bis sich ein Dorfbewohner ein Messer schnappte und vor unseren Augen kurzen Prozess mit ihr machte. Sehr eindrücklich…

Bananenstauden wachsen wild an einem sandigen Flussufer
Eine Ananas wächst wild in der Wiese

Leider war auch zum ersten Mal die indonesische Art der Müllentsorgung zu sehen. Quasi jedes Haus hat seinen eigenen kleinen Haufen, der ständig vor sich hin glimmt. In die Verbrennung vor der Haustüre kommt alles. Von Blättern bis Plastikbecher und Flip-Flops. Dementsprechend verqualmt ist die Luft in Siedlungsgebieten.

Auf dem Weg ins erste Dschungelcamp

Am nächsten Tag ging es los. Über den Leiter der Unterkunft hatten wir einen Guide namens Rudy und einen Träger gebucht, die uns in den Dschungel führen sollten. Der Träger (und gleichzeitig Koch) hatte sich bereits auf den Weg zum ersten Dschungelcamp gemacht. Das meiste Gepäck blieb zurück und nur das Nötigste wurde in einem kleinen Rucksack verstaut. Zusätzlich zu ein paar Ratschlägen bekamen wir noch kniehohe Stoffstulpen mit auf den Weg – gegen Blutegel. Nach ein paar hundert Metern an der Straße entlang, bog Rudy in einen kaum sichtbaren Dschungelpfad ein. Raus aus der Zivilisation, raus aus dem Telefonnetz (als Deutscher kennt man das ja), rein in den Urwald.

Um mich herum war der Dschungel jetzt voller fremder Geräusche und Gerüche. Ganz zu schweigen von den Pflanzen und Tieren, die ich sonst nur aus dem Fernsehen kannte. Besonders beeindruckend waren die Lianen, die sich als kleine Pflanzen über Samen oder gigantische Luftwurzeln vermehren. Einmal an einem Wirtsbaum angekommen, hat dieser auf lange Sicht keine Chance mehr. Die Liane umwuchert den Stamm, dringt in die Krone ein und nimmt dem Baum die Ressourcen, bis dieser abstirbt. Zurück bleibt ein leeres Skelett, das als hoch aufragende Netzstruktur von dem gewonnenen Kampf zeugt.

Kleine rosarote Blüten im Dschungel von Ketambe
Netz aus Ästen von einer Liane um einen abgestorbenen Baum

Wo stecken die Orang-Utans?

Hier im Dschungel war vor allem die Feuchtigkeit zu spüren. Ich schwitzte wie ein Wasserfall, aber bei der hohen Luftfeuchtigkeit verdunstete kaum etwas. Rudy fand ein paar Spuren von Orang-Utans, aber von den Verursachern fehlte jede Spur. Dafür zeigten sich unangenehmere Zeitgenossen. Eigentlich ungewöhnlich für die Trockenzeit, regnete es jeden Tag. Kurz nach den Regengüssen kamen dann die Blutegel aus ihren Löchern gekrochen. Wie kleine Tentakel, die riechen und vorwärts wackeln können, verfolgten sie dann jeden Schritt in einem Tempo, das ich nicht für möglich gehalten hätte. Ekelhafte Biester.

Die Stunden gingen dahin und Orang-Utans waren noch nicht in Sichtweite gekommen. Auch wenn der Abenteuercharakter auch ohne die Menschenaffen durchaus ausreichend war. So erreichten wir das erste Camp, wo unser Träger schon dabei war, ein Zelt aus Plastikplanen zu errichten. Das Dschungelcamp lag mehr oder weniger direkt auf einer Sandbank am Flussufer.

Am Lagerfeuer zubereitet gab es Nasi-Goreng zu essen und Kaffee auf indonesische Art. Das Kaffeepulver wird dabei einfach mit kochendem Wasser übergossen. Wenn sich das Pulver am Boden abgesetzt hat, kann der Kaffee getrunken werden. Der Kaffee schmeckte nach europäischen Vorstellungen zwar fürchterlich, aber ich war ja nicht in Europa, sondern im Dschungel. Wer einen gut schmeckenden Kaffee aus Flusswasser im Topf am Lagerfeuer besser kochen kann, darf das gerne machen. 

Makaken belagern das Dschungelcamp

Die frechen Makaken, die unser Dschungelcamp im Rudel belagerten, hätten sich jedenfalls mit allem zufriedengegeben. Regelmäßig mussten die Guides kleinere Steinchen in Richtung der Tiere werfen, damit sie nicht zu aufdringlich wurden.

Erstkontakt mit den Orang-Utans

Nach der Stärkung und einer kleinen Pause machten wir uns nochmal auf den Weg. Immer tiefer in den Dschungel. So spannend die Umgebung mit ihrer Flora und Fauna auch war – die Orang-Utans hielten sich versteckt. Doch dann, im Schatten der schnell untergehenden Sonne, deutete Rudy noch in die Blätterkrone. Dort verbarg ein Orang-Utan Weibchen ihr Baby in einem Nest aus Blättern. Wir hatten gerade noch den Moment erwischt, in dem es Schlafenszeit wurde. Das Letzte, was wir von dem Orang-Utan Baby sahen, war ein Arm, der von der Mutter wieder hinter die Blätterfassade gezogen wurde. So kehrten wir nach der Expedition in das Dschungelcamp zurück, zuversichtlich, dass wir noch mehr zu sehen bekommen.

Abendessen im Dschungelcamp

Pünktlich um 18 Uhr kehrte die Dunkelheit im Dschungelcamp ein. Bei Kerzen- und Stirnlampenlicht wurde Reis mit Tempeh serviert. Tempeh kannte ich bis dahin noch nicht. Das sind Sojabohnen, die traditionell in der Sonne auf Bananenblättern fermentiert werden. Der fermentierende Pilz macht die Bohnen weich und lässt sie verklumpen. Die fermentierten Sojabohnen werden dann gebraten und gewürzt. Richtig lecker! Dieses Gericht rettete mich definitiv über die Zeit in Indonesien.

Tempeh mit Reis und Gemüse im Dschungelcamp

Der erste Tag im Dschungel ließ mich einfach nur staunen. Ich hatte nicht erwartet, bereits am ersten Tag einen Blick auf Orang-Utans zu erhaschen und war fasziniert von Allem um mich herum. Ich hätte nicht gedacht, mit welch einfachen Mitteln man ein Lager mitten im Nirgendwo aufschlagen kann und wie lecker man am Lagerfeuer kochen kann.

Ein wilder Bach fließt durch den Dschungel im Leuser Nationalpark

Hilfe für die Dschungelguides

Rudy und die Dschungelguides brauchen deine Unterstützung! Wenn du eine Tour in den Dschungel von Ketambe buchen möchtest, frag doch nach Rudy! Sein Facebookprofil habe ich dir verlinkt. Mit der Corona-Pandemie haben die ohnehin prekär beschäftigten Locals ihre gesamte Einkommensquelle verloren. Sie sind diejenigen, die den Dschungel schützen und den Menschen vor Ort andere Verdienste als Abholzung und Wilderei aufzeigen. Wenn du Rudy und seine Familie direkt unterstützen möchtest, stelle ich gerne einen Kontakt her!

Wie es ist, im Dschungel in heißen Quellen zu baden und was noch zwischen den Blättern auf dich wartet, erfährst du im nächsten Eintrag!

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